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Pressemitteilung 24.07.2025: Prozess zum tödlichen Brandanschlag in Solingen 2024

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Pressemitteilung der Opferberatung Rheinland zum Prozess zum tödlichen Brandanschlag in Solingen 2024:

Trotz Anerkennungsverweigerung: Betroffene reisen zur Urteilsverkündung an – Spendenkampagne gibt Hoffnung

Prozess zum tödlichen Brandanschlag in Solingen 2024:

Trotz Anerkennungsverweigerung: Betroffene reisen zur Urteilsverkündung an – Spendenkampagne gibt Hoffnung

Der Strafprozess zum tödlichen Brandanschlag in Solingen 2024 geht in die letzte Phase. Die Plädoyers sind für Montag angekündigt, das Urteil soll am Mittwoch (30.07) fallen. Vier Menschen starben bei der Tat, viele wurden verletzt. Im Verlaufe des Prozesses kamen- auf Druck der Nebenklage - zahlreiche Hinweise auf eine rechte Ideologie des Täters ans Licht. Doch die Staatsanwaltschaft weigert sich bis heute, ein rassistisches Tatmotiv anzuerkennen.

Die Betroffenen – darunter mehrere Hinterbliebene – haben sich trotz dieser Ignoranz entschieden, zur Urteilsverkündung nach Wuppertal zu kommen. Die Reise ist finanziell wie emotional belastend. Die Familien leben in Bulgarien, ihre Situation ist nach der Tat von Verlust, Trauma und wirtschaftlicher Not geprägt.

Es ist sehr schwer, sich ein neues Leben aufzubauen, wenn man fast alles verloren hat. Die Gesundheit, Hoffnung, all unsere Sachen. Daher sind wir sehr glücklich, dass Menschen uns unterstützen“, sagt Ayshe K., deren Angehörige beim Anschlag starben.

Um die Betroffenen bei der Begleitung, Unterbringung und Nachsorge zu unterstützen, wurde eine Spendenkampagne gestartet. Bereits über 25 % des Spendenziels wurden erreicht – doch die Kosten sind hoch und die Hilfe wird weiterhin dringend gebraucht: www.goodcrowd.org/solingen-2024

Wir sind sehr gerührt, wie viele Spenden schon zusammengekommen sind. Es ist schön zu merken, dass wir mit unserem Leid nicht allein gelassen werden“, sagt Nihat K., dessen Familienangehörige in der Brandnacht getötet wurden.

Er blickt vorsichtig hoffnungsvoll auf die kommenden Tage:
Es wäre wirklich sehr hilfreich für uns, wenn das Spendenziel erreicht wird. Ich könnte es zwar nicht glauben, aber: Umutsuz yaşanmaz – ohne Hoffnung kann man nicht leben.

Prozessverlauf & Akkreditierung:

Am Freitag, 25.07. ist eine letzte Zeug*innenvernehmung angesetzt.
Die Plädoyers folgen am Montag, 28.07., das Urteil wird für Mittwoch, 30.07. erwartet.

Für Montag und Mittwoch läuft ein Akkreditierungsverfahren über das Landgericht Wuppertal. Pressevertreter*innen werden gebeten, sich rechtzeitig anzumelden.

Kontakt für Rückfragen, Interviews & Hintergrundinfos:

Jan-Robert Hildebrand
Berater im Fall
Mobil: 0178 / 157 00 47

Sabrina Hosono
Bildungs- und Öffentlichkeitsreferentin
Pressekontakt: presse@opferberatung-rheinland.de

 Opferberatung Rheinland
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