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Tod eines Flüchtlings in Dresden

Im Dresdner Stadtteil Lubnitz-Neuostra wurde in der Nacht vom 15./16. Januar der aus Eritrea geflüchtete Khaled Idris Bahray durch mehrere Messerstiche getötet. Die Tatumstände sind noch ungeklärt. Angesichts der Hetze von „Pegida" und ihrem Umfeld erklärt die Opferberatung des RAA Sachsen: „Wir hoffen nicht, dass Khaled das erste Todesopfer der rassistischen Mobilisierung der letzten Monate ist. In der derzeitigen Stimmung in Dresden, haben wir eine Zunahme rassistischer Angriffe feststellen müssen. Die Möglichkeit eines rassistischen Tatmotivs muss nun gewissenhaft geprüft werden".

Pressemitteilung der Opferberatung des RAA Sachsen e.V.

Dresden, 16. Januar 2015


Khalid Idris Bahray, ein 20 Jahre junger Asylsuchender aus Eritrea, wurde in der Nacht vom Montag zum Dienstag mit Messerstichen getötet.

„Der Tod des nur 20 Jährigen Khaled Idris Bahray macht uns tief betroffen. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen sowie den Freunden des jungen Mannes", sagt Robert Kusche.

Mittwoch Nachmittag stand mit dem Ergebnis der Obduktion fest, dass es sich doch um ein Tötungsverbrechen handelt. Dabei schloss die Polizei anfänglich eine Fremdeinwirkung Dritter aus. Dies obwohl Freunde und Mitbewohner von Khaled Idris in einem Facebook Statement veröffentlichten, dass sie von einer gewaltsamen Tötung ausgingen, weil sie seine Leiche blutüberströmt und mit sichtbaren Verletzungen vorgefunden hatten. Inzwischen ermittelt die Dresdner Mordkommission.

Dazu Robert Kusche: „Dass die Polizei zunächst voreilig eine Fremdeinwirkung ausschloss, obwohl weder die Obduktionsergebnisse vorlagen, noch Ermittlungen stattgefunden hatten, wirft bei uns und den Freunden des Opfers viele Fragen auf."

Und weiter: „Es ist nun Aufgabe der Ermittlungsbehörden das Tatmotiv aufzuklären und transparent zu machen. Khaleds Freunde, Mitbewohner und eine breite Öffentlichkeit wollen genau das wissen. Insbesondere die Mitbewohner haben Angst, dass Khaled aufgrund seiner Hautfarbe sterben musste. Sie haben uns gegenüber von rassistischen Anfeindungen berichtet."

Die Kriminalpolizei ermittelt nun explizit in alle Richtungen. Auch das Operative Abwehrzentrum ist nun in die Ermittlungen einbezogen.

„Wir hoffen nicht, dass Khaled das erste Todesopfer der rassistischen Mobilisierung der letzten Monate ist. In der derzeitigen Stimmung in Dresden, haben wir eine Zunahme rassistischer Angriffe feststellen müssen. Die Möglichkeit eines rassistischen Tatmotivs muss nun gewissenhaft geprüft werden. Daher begrüßen wir ausdrücklich die Einbeziehung des Operativen Abwehrzentrums in die Ermittlungen."


Für Rückfragen stehen Robert Kusche und Andrea Hübler zur Verfügung
TEL: 0351 8894174
MOBIL: 0172 9741268
MAIL: opferberatung@raa-sachsen.de

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