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Glossar

Selektive Wahrnehmung

Zahlreiche psychologische und soziologische Studien verdeutlichen die begrenzte Fähigkeit des Menschen, die alltägliche Fülle von Informationen in einer hoch komplexen Welt zu verarbeiten. Unsere Wahrnehmung wird beeinflusst von Vorwissen, Erwartungen, situativen Bedingungen u.v.a.m. Getrübt wird eine realitätsadäquate Informationsaufnahme und -verarbeitung zudem durch Mechanismen der selektiven Wahrnehmung: Informationen, die nicht mit den bestehenden Überzeugungen vereinbar sind, werden nicht zur Kenntnis genommen oder uminterpretiert. Neue Informationen werden nur im Rahmen der bereits bestehenden Überzeugungen gedeutet und behalten wird nur das, was in das vorgeprägte (Welt-)Bild passt: Wie jemand die Welt wahrnimmt, sagt deshalb mindestens so viel über die Person aus wie über die Welt.

Sexismus

Unter Sexismus wird jede Art der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts sowie die diesen Erscheinungen zugrunde liegende Ideologie verstanden. Sexismus findet sich in Vorurteilen und Weltanschauungen, in sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Regelungen, in Form faktischer Gewalttätigkeit (Vergewaltigung, Frauenhandel, sexuelle Belästigung, herabwürdigende Behandlung und Sprache) und in der Rechtfertigung solcher Gewaltstrukturen durch den Verweis auf eine »naturgegebene« Geschlechterdifferenz. Der Problematisierung und wissenschaftlichen Aufarbeitung hat sich insbesondere die Frauenbewegung und -forschung mit Blick auf Frauen benachteiligende Stereotype und Strukturen gewidmet. Die Kritik von Sexismus bezieht sich heute auch auf sozial definierte Geschlechtsrollen und Geschlechterverhältnisse (gender).

Sinti und Roma

Sinti und Roma ist die Selbstbezeichnung einer rund 100.000 Mitglieder umfassenden Minderheit in Deutschland, die neben einigen anderen kleineren Gruppen als sog. nationale Minderheit anerkannt ist. Die stigmatisierende Fremdbezeichnung als »Zigeuner« wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Dabei verweist »Sinti« auf die in Mitteleuropa seit dem Spätmittelalter beheimateten Angehörigen der Minderheit, »Roma« auf diejenigen südosteuropäischer Herkunft. Außerhalb des deutschen Sprachkreises wird Roma - oder einfach Rom - auch als Sammelname für die gesamte Minderheit verwendet.

Stereotyp

Der Begriff wurde 1922 von Walter Lippmann für »vorgefasste Meinungen über soziale Gruppen« in die Sozialwissenschaft eingeführt. In der Psychologie bezeichnen Stereotype den kognitiven Aspekt von Vorurteilen. Stereotype sind Kategorisierungen oder Eigenschaftszuschreibungen, mit denen alltägliche Informationen über Menschen oder Sachverhalte wahrgenommen und im Gedächtnis gespeichert werden. Sie reduzieren Komplexität und vereinfachen die Realität, bieten aber auch Orientierung in einer von unüberschaubar vielen Informationen gekennzeichneten Welt. In der Gesellschaft weitgehend bekannte Stereotype zu kennen, bedeutet nicht notwendigerweise, dass ihnen auch zugestimmt wird.

Stigmatisieren

Der aus dem Griechischen stammende Begriff steht für »Mal, entehrendes Kennzeichen«. Stigmatisieren bedeutet, eine Person oder eine Gruppe in diskriminierender Weise zu kennzeichnen, in dem ihr bestimmte, von der Gesellschaft als negativ bewertete Merkmale zugeschrieben werden. Dabei kann sich die diskriminierende Kennzeichnung auf sichtbare Merkmale (z. B. Hautfarbe, Geschlecht) oder unsichtbare Merkmale (z. B. Religion, Sexualität) beziehen. 

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