Zahlreiche psychologische und soziologische Studien verdeutlichen die begrenzte Fähigkeit des Menschen, die alltägliche Fülle von Informationen in einer hoch komplexen Welt zu verarbeiten. Unsere Wahrnehmung wird beeinflusst von Vorwissen, Erwartungen, situativen Bedingungen u.v.a.m. Getrübt wird eine realitätsadäquate Informationsaufnahme und -verarbeitung zudem durch Mechanismen der selektiven Wahrnehmung: Informationen, die nicht mit den bestehenden Überzeugungen vereinbar sind, werden nicht zur Kenntnis genommen oder uminterpretiert. Neue Informationen werden nur im Rahmen der bereits bestehenden Überzeugungen gedeutet und behalten wird nur das, was in das vorgeprägte (Welt-)Bild passt: Wie jemand die Welt wahrnimmt, sagt deshalb mindestens so viel über die Person aus wie über die Welt.