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Glossar

Rasse

Der Begriff ist bezogen auf Menschen wissenschaftlich unhaltbar und obsolet. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für die Existenz unterschiedlicher menschlicher »Rassen«. Studien haben vielmehr belegt, dass die genetischen Unterschiede innerhalb einer sog. »Rasse« größer sind als die, die zwischen zwei sog. »Rassen« bestehen. Gleichwohl taucht der problematische Begriff auch in Gesetzestexten auf, z. B. wenn im Grundgesetz formuliert wird, dass niemand »wegen seiner Rasse« benachteiligt werden darf. Im Entwurf für ein Antidiskriminierungsgesetz wurde stattdessen die Formulierung »aufgrund der Rasse« gewählt, um zu verdeutlichen, dass nicht das Gesetz von der Existenz verschiedener menschlicher »Rassen« ausgeht, sondern »dass derjenige, der sich rassistisch verhält, eben dies annimmt«. Richtigerweise sollte auch in Gesetzestexten von »zugeschriebener Rasse« oder »Diskriminierung aus rassistischen Gründen« gesprochen werden. »Rasse« ist ein Produkt des Rassismus und nicht umgekehrt.

Rassismus

Rassismus ist der Prozess, in dem Menschen aufgrund tatsächlicher oder vermeintlicher körperlicher oder kultureller Merkmale (z. B. Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Religion) als homogene Gruppen konstruiert, negativ bewertet und ausgegrenzt werden. Der klassische Rassismus behauptet eine Ungleichheit und Ungleichwertigkeit von Menschengruppen auf Grundlage angeblicher biologischer Unterschiede. Im Kulturrassismus wird die Ungleichheit und Ungleichwertigkeit mit angeblichen Unterschieden zwischen den »Kulturen« zu begründen versucht. Rassismus ist die Summe aller Verhaltensweisen, Gesetze, Bestimmungen und Anschauungen, die den Prozess der Hierarchisierung und Ausgrenzung unterstützen und beruht auf ungleichen Machverhältnissen.

RechtsRock

RechtsRock ist ein Sammelbegriff für das Wirken rechtsextremer Bands in verschiedenen Musikbereichen und umfasst sämtliche Musikstile, die zur Verbreitung rechtsextremer Ideologie instrumentalisiert werden. Im englischsprachigen Raum sind »White Power Music«, »White Noise« oder »Rock Against Communism« (RAC) die gängigen Bezeichnungen. Den einen musikalischen Stil »RechtsRock« gibt es nicht: RechtsRock hat seinen Ursprung in der rechtsextremen Skinhead-Szene, mittlerweile werden rechtsextreme Inhalte aber auch über Musikrichtungen wie Schlager, Volksmusik, Heavy Metal, Black Metal, Gabber, HipHop, Hardcore, Rock oder Dark Wave transportiert.

Repräsentationsverhältnisse

Repräsentationsverhältnisse spiegeln die Positionierung und Darstellungsweise z. B. von Frauen, Migranten, behinderten Menschen in der Gesellschaft wider. Sie verdeutlichen, wer über wen und in welcher Weise im öffentlichen Diskurs spricht und sie sind ein Indiz für gesellschaftliche Machtgefüge. Mehrheitsangehörige meinen, die Bedürfnisse und Interessen der jeweils betroffenen Anderen angemessen formulieren und vertreten zu können, übersehen dabei allerdings oft, dass sie von der Lebenswelt des/der Anderen zu wenig verstehen, und dass eigene Interesse in die Vertretungsweise hinein spielen (können). Noch zu selten kommen die Betroffenen selbst zu Wort, um ihre Standpunkte und Interessen zu vertreten. Insofern können Repräsentationsverhältnisse als ein Indiz für Partizipationschancen von Minderheiten interpretiert werden: Um so mehr die jeweils betroffene Gruppe für sich selbst zu sprechen in der Lage ist und auch vernommen wird, desto besser ist es um ihre Partizipation bestellt. Allerdings können auch Selbstrepräsentationen mit konstruierten Zuschreibungen und Reduzierung komplexer Lebenswelten einhergehen.

Revisionismus

Der Begriff bezeichnet Versuche, eine allgemein anerkannte wissenschaftliche Erkenntnis in Frage zu stellen, neu zu bewerten oder umzudeuten. Als »Revisionisten« bezeichnen sich vor allem Rechtsextreme, die eine Umdeutung des Geschichtsbildes – insbesondere der Geschichte des Nationalsozialismus – anstreben. Sie versuchen, die deutsche Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zu verkleinern oder die Verbrechen des NS-Regimes zu verharmlosen. Mit der sog. »Auschwitzlüge« wurde unterstellt, dass es den NS-Völkermord an den europäischen Juden nicht gegeben habe. Revisionisten bedienen sich pseudowissenschaftlicher Argumente und berufen sich – wenn überhaupt – auf wenige Quellen, die wissenschaftlichen Kriterien nicht standhalten. Sie verfälschen Befunde, führen Zitate an, die aus dem Zusammenhang gelöst sind und blenden die zahlreichen Dokumente aus, die ihren kruden Thesen entgegenstehen. Wer heute öffentlich den Holocaust leugnet, muss in Deutschland mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe wegen Volksverhetzung rechnen.

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