In der Psychologie beinhaltet das Bewusstsein der eigenen Identität, dass man sich - in Abgrenzung zu Anderen - als Individuum erlebt. Die Entwicklung von Identität ist ein lebenslang anhaltender Prozess der Definition und Neudefinition der eigenen Person und der Anderen. Dabei handelt es sich nicht um etwas Ungebrochenes, Kontinuierliches und in sich Stimmiges, wie Annita Kalpaka und Nora Räthzel zutreffend feststellen: »(...) das Individuum kann man sich als einen Schnittpunkt von verschiedenen Identitäten vorstellen: Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht, Klasse usw. sind identitätskonstituierende Merkmale. Welches jeweils die Oberhand gewinnt, hängt u. a. auch von den aktuellen Lebensbedingungen und den zu bewältigenden Problemen ab.«